Fütterung
Wie bereits erwähnt sind Islandpferde äusserst genügsam. Bei unserem reichlichen Futterangebot besteht daher durchaus die Gefahr, dass man ihnen zu viel des Guten tut, d.h. dass man sie überfüttert. Bei normalem Gebrauch als Reitpferd, 1 - 2 Stunden Ausritt ca. 4 Mal pro Woche kommen sie durchaus ohne Kraftfutter aus. D.h. eine Heu-, Stroh-, Grasfütterung ist ausreichend was den Energiebedarf anbelangt, lediglich die Versorgung mit Vitaminen und Spurenelementen muss dann noch kontrolliert werden, da die Gehalte dieser Stoffe im Rauhfutter zum Teil stark schwanken.
Der Weidegang sollte vor allem im Frühling und im Sommer, wo unser Gras in der Regel recht eiweissreich ist, zeitlich beschränkt werden. Dies um einer Überfütterung und, ganz wichtig, einem Eiweissüberschuss vorzubeugen. Als Robustpferde haben Isländer eine erhöhte Anfälligkeit für Hufrehe, die unter anderem, durch einen Eiweissüberschuss hervorgerufen werden kann.
Die Fütterung unserer Pferde trägt ganz wesentlich zu ihrer Gesundheit und damit zu ihrem Wohlbefinden und ihrer Leistungsbereitschaft bei. Ohne die Sache allzu kompliziert machen zu wollen, lohnt es sich doch, sich auch mal Gedanken zu machen, was unser Liebling denn täglich so vertilgt und was er wirklich braucht.
Nicht das Zuwenig ist nämlich in der Regel das Problem bei der Fütterung von Islandpferden, sondern eher das Zuviel. Zuviel an Energie und vor allem, zuviel an Eiweiss. Eine ausgewogene Ration für einen Isländer zusammen zu stellen, ist somit nicht ganz einfach.
Unsere Pferde sind über Jahrhunderte von der Natur auf optimale Futterverwertung auch bei schlechter Futterqualität hin selektiert worden. Die Futtermittel, die wir ihnen heute anbieten, sind in aller Regel wesentlich gehaltvoller und vor allem eiweissreicher als was sie sich von Island her gewohnt sind. Die traditionellen "3H's" (Hafer, Heu, Häcksel), die in der Pferdefütterung seit Generationen gepredigt werden, sind für unsere Pferde nur bedingt anwendbar.